60 Jahre Israel
60 Jahre Israel, 60 Jahre Kampf für ein Stück Freiheit und Demokratie im Nahen Osten. Das Jubiläum wurde in Tel Aviv und anderen Metropolen Israels ausgiebig gefeiert. Die ISKRA beging den Jahrestag nachträglich am 9. Mai mit Kuchen, Sekt, Film und Musik. Leider begrüßen nicht alle Menschen den jüdischen Staat freundlich. Die britische Zeitung The Guardian veröffentliche eine Erklärung von 100 prominenten britischen Juden, die unter dem Motto „Wir feiern Israels Geburtstag nicht” die Geschichte in ihrem Sinne richtig stellen wollen.

Erez Israel war für viele Jüdinnen und Juden die einzige Hoffnung auf einen Neuanfang nach der ShoaDie Erklärung beginnt sogleich mit der Relativierung des größten Menschheitverbrechens, der Shoa. Die Singularität der Shoa wird durch die Gleichsetzung mit der Nakba vollzogen: „was der Holocaust für die Juden, ist die Nakba für die Palästinenser.“ Diese Worte stammen von Edward Said, einem palästinensisch-stämmigen Amerikaner, der den Zionismus offen den Kampf angesagt hat. Die Gleichsetzung ist ungeahnte Geschichtsklitterung, das hat nichts mehr mit historischer Unschärfe zu tun, sondern ist vorsätzliche Blindheit der Tatsachen gegenüber. Die Verfasser_innen des Artikels schildern die Tage der Staatsgründung auf eine sehr eigentümliche Weise. In dem ganzen Text taucht der Unabhänigkeitskrieg nicht einmal auf. Es hat den Anschein, als war die Gründung Israels geprägt durch brachiale menschenverachtende Gewalt der Zionist_innen gegen die palästinensische Zivilbevölkerung: Deir Yassin, Zerstörung palästinensischer Dörfer, Hunger der Palästinenser, „Todesmärsche“, Vertreibung, ethnische Säuberungen. Parallelen zur Shoa herzustellen, ist wohl beabsichtigt. Die Juden werden in die Täterrolle gedrängt, werden als Aggressoren und Invasoren charakterisiert, die Palästinenser_innen als die Opfer. Von einer historischen Kontextualisierung der Ereignisse kann noch nicht einmal die Rede sein.

Der UN-Teilungsplan fuer Palästina sah die Zweistaatenlösung vor, einen jüdischen Staat mit einer Fläche von 25% und einen palästinensischen Staat mit einer Fläche von 75% des britischen Mandatsgebietes. Die Jüdinnen und Juden nahmen den Plan an, die arabische Führung lehnte ab. Die Palästinenser_innen wollten keinen eigenen Staat haben oder zumindest nicht zu dem Preis, dass die Jüdinnen und Juden auch eine eigene Heimstätte bekommen. Das Ziel wurde von den Beteiligten offen und ehrlich vorgetragen: „Ermordet die Juden!“; „Treibt die Juden ins Meer“. Nur drei Jahre nach dem Ende der Shoa drohte die nächste Katastrophe, die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Palästina. Sogleich griffen Libanon, Jordanien, Syrien und Ägypten mit Unterstützung von anderen arabischen Staaten Israel an. Dem Kriegsziel entsprechend – Ermordung aller Jüdinnen und Juden der Region – griffen die arabischen Armeen nicht die jüdischen Militärverbände, sondern die Zivilbevölkerung an. Die ägyptische Luftwaffe bombardierte Tel Aviv, etliche Massaker an die Jüdinnen und Juden in Hebron, Kfar Etzion, Safed, und der Überfall auf einen zivilen Konvoi, unterstreichen dieses Vorhaben (Alan Dershowitz: Plädoyer fuer Israel, 2003, Hamburg, S.138.). Die jüdischen Militärverbände griffen stets arabische Kombattanten und versuchten die Zivilbevölkerung zu schonen. Deir Yassin, eine arabische Siedlung, die von den paramilitärischen Verbänden Irgun und Etzel angegriffen wurde, was den Tot von 100 arabischen Zivilisten zur Folge hatte, blieb eine Ausnahme. Die Hagana und Jewish Agency verurteilten das Massaker, lösten Irgun und Etzel gewaltsam auf und baten um Entschuldigung.

Wehrhafte Juden beim UnabhängigkeitskriegDie Angriffe der arabischen Armeen auf die jüdische Zivilbevölkerung hatte das perfide Ziel, einen judenfreien palästinensischen Staat zu schaffen, die Möglichkeit eines jüdischen Flüchtlingsproblems war trotz der Vertreibung von ca. 850.000 Jüdinnen und Juden aus den kriegführenden arabischen Staaten nicht vorgesehen. Die Unterzeichner_innen der Erklärung werfen im Gegenzug Israel vor, die Schuld an der Vertreibung der Palästinenser_innen zu tragen. Hier lohnt sich ein Blick in die Geschichte auf die Entstehung der palästinensischen Flüchtlingsproblematik. Kurz nach der Staatsgründung riefen arabische Führer die ortsansässige palästinensische Bevölkerung zur Flucht auf. Die Menschen wurden gezielt desinformiert, man verbreitete antisemitische Gerüchte, die Juden würden sie umbringen und ihr Blut trinken, in etwa die Vorwürfe, die der Artikel „Wir feiern Israels Geburtstag nicht“ bemüht. Infolgedessen flohen viele Palästinenser_innen in das Westjordanland, nach Gaza und in andere arabische Staaten. Ein anderer Teil der palästinensischen Bevölkerung flüchtete, weil sie ihr eigenes Vorhaben, das was sie mit den Juden anstellen wollten, auf ihre potenziellen Opfer projizierten und es mit der Angst zu tun bekamen. Ägypten, das während des Unabhängigkeitskrieg den Gazastreifen annektierte, und Jordanien, das sich das Westjordanland einverleibte, hatten kein großes Interesse, sich um ihre geflohenen „Brüder und Schwestern“ zu kümmern und noch weniger auf ihren besetzten Gebieten einen palästinensischen Staats zu gründen. Stattdessen ließen sie das Flüchtlingsproblem schwelen und verwendeten die Palästinenser_innen als Waffe gegen Israel.
Die anderen Palästinenser_innen, die in Israel blieben, bekamen alsbald die israelische Staatsbürgerschaft, erhielten die Möglichkeit, politisch zu partizipieren, genießen westliche Freiheit auf einem hohen wohlfahrtsstaatlichen Niveau. In keinem anderen Land im Nahen Osten geht es Araber_innen so gut.

Dies beweist, dass es den Israelis niemals darum ging ihr Land ethnisch „rein“ zu halten, oder gar ethnische Säuberungen durchzuführen, wie es die Verfasser_innen des Artikels behaupten.
Die Gleichsetzung der Nakba mit der Shoa zieht sich sprachlich durch den gesamten Text, „Todesmarsch“, „ethnische Säuberung“, „Massaker“. Das Ziel dieser Erklärung scheint klar, es geht in keiner Weise um fundierte Kritik an Israel, sondern darum, seine Existenz infrage zu stellen. Das ist der Unterschied zwischen Kritik und Ressentiment – ersteres tangiert das Verhalten, zweiteres bezieht sich auf die Existenz.

Quelle: http://iskra.blogsport.de/2008/05/16/60-jahre-israel/

 
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