Flugblatt anlässlich der Situation im Nahen Osten (Dezember 2008)
Krieg dem antisemitischen Terror – Solidarität mit Israel!
Es ist mal wieder soweit: Kein Thema dominiert die Berichterstattung der letzten Tage in den deutschen Medien so, wie die aktuelle Lage im Nahen Osten. Nach dem sechsmonatigen, zumindest formellen Waffenstillstand zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas, ist es durch Raketenbeschuss am 19. Dezember aus dem Gaza-Streifen auf israelisches Gebiet und den darauf folgenden israelischen Verteidigungsmaßnahmen zu einer erneuten Eskalation der Gewalt gekommen. Wieder schreit es von allen Seiten nach einer friedlichen Lösung des Konflikts. Und besonders in Deutschland, dem Land, das in der historischen Tradition des Nationalsozialismus und des Holocaust steht, zeigt mensch sich erbost darüber, dass Jüdinnen und Juden sich gegen antisemitischen Terror zu wehr setzen. So verlautete es von Vertretern aller Politischen Strömungen, man solle sich wieder mit der islamistischen Mörderbande der Hamas an einen Tisch setzten und verhandeln. Dass jedoch mit einer Gruppe wie der Hamas nicht zu verhandeln ist, zeigt schon ihr einzig erklärter Wille, Israel von der Landkarte zu streichen und die „Juden wieder ins Meer zu treiben“. Der Hamas geht es nicht darum, eine bessere Situation für die palästinensische Bevölkerung auszuhandeln oder einen eigenen Staat neben Israel zu gründen, was der arabischen Bevölkerung Palästinas schon mehrfach angeboten wurde, sondern lediglich um eine vollständige Vernichtung Israels und die Errichtung eines islamistischen Gottesstaat auf dessen Boden, in dem Homosexuelle, selbstbewusste Frauen, „Ungläubige“ und alle anderen Menschen, die nicht ins Muster der islamischen Umma passen, nichts zu lachen haben.
Barak ist – Antifaschist!
Israel , welches als einziger westlich orientierter Staat im nahen Osten eben diesen einen halbwegs sicheren Schutzraum gewährt, erfüllt aber zusätzlich noch eine viel wesentlichere Rolle in seiner Staatsräson, nämlich den, zur Not auch militanten, Schutz für alle vom Antisemitismus verfolgten. So stellt Israel die einzige direkte, logische und notwendige Konsequenz aus dem antisemitischen Vernichtungswahn der Deutschen, welcher in Auschwitz seinen Höhepunkt fand, dar und hat bis heute nicht an seinem Existensrecht und seiner Notwendigkeit in Anbetracht des weltweit nicht nur anhaltenden sondern wachsenden Antisemitismus verloren. Doch anstatt sich mit dem Staat der Shoah-Überlebenden zu solidarisieren verfallen viele Deutsche, nicht zuletzt in der antiimperialistischen Linken, in stumpfen Antizionismus, der sich schon beim oberflächlichen Betrachten als stumpfer Antisemitismus in einem anderen Gewand entpuppt. Bei dieser Form des Antisemitismus werden all die historischen Ressentiments der antisemitischen Dämonisierung einfach auf den Staat Israel transferiert und Israel als einziger Aggressor im Nahen Osten dargestellt. Dass Israel seit 60 Jahren seine Existenz gegen eine feindlich gesonnene Umgebung verteidigen muss wird dabei stets geleugnet und in völkischer Manier wird Israel Landraub, Vertreibung und Völkermord vorgeworfen. Eigentlich erklärten aber alle umliegenden arabischen Staaten in der Nacht der Gründung Israel den Krieg und riefen die palästinensische Bevölkerung dazu auf, das Land zu verlassen, um den jüdischen Staat dem Erdboden gleichzumachen und für die Juden endlich eine „Endlösung“ in antisemitischer Tradition zu finden.
Am längsten lebe Israel!
Oft wird dabei der Vorwurf herbei zitiert, die Juden seien am Antizionismus und Antisemitismus in der arabischen Welt durch ihre „Kriegstreiberei“ und ihren „Imperialismus“ selbst schuld. Doch Antisemitismus ist keine rational nachvollziehbare und begründbare Abneigung, sondern stellt eine Projektion des nicht verstandenen Negativen im Kapitalismus und des „Bösen“ allgemein auf die Juden und im Fall des Antizionismus auf Israel dar. Wert, Geld und Handel sind abstrakte, heimatlose Formen, welche in dieser falschen Analyse der Verhältnisse bestimmten Personen wie etwa „(jüdischen) Bankiers“, „(jüdischen) Yuppies“ oder „(jüdischen) Bonzen“ zugeschrieben werden.1 Diese falsche Analyse gipfelt im Vorwurf der „jüdischen Weltverschwörung“ mit der Unterstellung, die Juden würden „im Hintergrund die Fäden ziehen“. An einer Vernichtung „des Juden“ soll also nach dieser „Logik“ die Welt von den Problemen des Kapitalismus genesen. Dass im antisemitischen Weltbild als typisch „jüdisch“ gebrandmarkte Eigenschaften wie „Wucher“ und Zins jedoch untrennbare Teile der kapitalistischen Totalität sind, wird (bewusst) nicht verstanden. Die Erkenntnis dieser Zusammenhänge lässt klar werden, dass eine Kritik des Antisemitismus nicht losgelöst von einer Kritik der kapitalistischen Totalität ohne Verkürzung kausaler Zusammenhänge existieren kann. Gleichzeitig wird auch unbestreitbar, dass Israel als Schutzstaat für alle vom Antisemitismus Verfolgten und als jüdisch „erkannte“ Menschen bis zu einer emanzipatorischen Überwindung des Kapitalismus existieren muss. Eine endgültige Überwindung des Antisemitismus kann jedoch nur mit einer Überwindung des Kapitalismus hin zu einer befreiten, emanzipierten Gesellschaft, kurzum dem Kommunismus, erreicht werden.
Krieg dem antisemitischen Terror,
Solidarität mit Israel,
Für den Kommunismus!
Gruppe emanzipatorischer KommunistInnen (ehemals Antifa Overlord)
Shut Down - kommunistische Gruppe Köln
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- Comité Liberté: “Zur Kritik an Antikapitalismus und Globalisierungskritik” (http://comiteliberte.blogsport.de) [zurück]