Demoaufruf "Solidarität mit Israel!"

Am 29.Juli drang in Seattle ein Mann in das Jüdische Zentrum ein, brüllte, er sei “wütend auf Israel”, schoß um sich, ermordete eine Frau und verletzte fünf weitere. Dies wurde in verschiedenen Medien als “Protest gegen den Krieg” eingestuft. Ebenso werden die Demonstrationen in London und dem übrigen Europa als Protest gegen ‘Krieg’ gehandelt, auf denen die offizielle Demoparole lautet “We are all Hisbollah”. Bluttriefende Davidssterne prangen auf den Plakate der Demonstranten, Fotos von toten Kindern heischen um Sympathie mit den Schwachen. Eine antisemitische Friedensdemonstration ist in Europa keine contradictio in adjecto, sondern die Regel. Nachdem das norwegische Oslo Dagbladet Karikaturen veröffentlichte, in denen Israels Premier Olmert mit einem KZ-Kommandanten verglichen wurde, sah sich die Jüdische Gemeinde dazu genötigt, ihren Mitgliedern zu raten, fortan nicht mehr mit Kippa auf der Straße zu erscheinen oder hebräisch zu sprechen. Bei der Diskussion um den Einsatz von deutschen Soldaten steht ernsthaft zur Debatte, dass diese gegen Israel eingesetzt werden könnten, und nicht wie alle Vernunft gebietet, an der Seite Israels die Hisbollah dauerhaft entwaffnet und die Region befriedet. Das Dilemma von deutschen Schüssen auf israelische Soldaten entsteht erst unter dem antisemitischen Vorzeichen, eine eingesetzte Friedenstruppe hätte gegen Israel zu marschieren.
Was sich momentan häufig noch hinter einem “man wird doch Israel noch kritisieren dürfen” versteckt, stellt sich schnell als das heraus, was es ist: offener Antisemitismus. In dieser Form des Antizionismus werden all die historischen Ingredienzien der antisemitischen Dämonisierung einfach auf den Staat Israel transferiert. Der Marburger Friedensforscher Becker interpretiert demzufolge die Militäraktionen Israels als US-imperialistischen Plan, mithilfe Israels die gesamte Region bewusst ins Chaos zu stürzen, um daraus hegemoniale Gewinne zu ziehen. Einem solchen wissenschaftlich legitimierten Antisemitismus als bloße verständliche Reaktion auf imperialistische Machtinteressen folgen die Massen bereitwillig nach. In den Medien schwadronieren Islamisten und Antisemiten im Dialog von Israels Griff nach der Weltmacht, der Rachsucht des ‘Auge um Auge - Zahn um Zahn’ , der Gier von Kapitalisten, die zugunsten von Profitinteressen Juden und Palästinenser gegeneinander ausspiele, Brutalität gegenüber Schwachen, Kindermord - die Dramaturgie des Antisemitismus folgt seit Jahrhunderten denselben Stereotypen. “Der traditionelle Antisemitismus wurde in eine neue Form umgestaltet, die - im Unterschied zum alten - im heutigen Europa an keinem Legitimationsdefizit leidet.” (Andrei S. Markovits) Geht es gegen Israel, finden alle auf einen gemeinsamen Nenner: Islamisten und Globalisierungskritiker, Friedensfreunde und Nazis, Altachtundsechziger und Neue Linke, Grüne und Sozialdemokraten, um auf Demonstrationen und Mahnwachen ihrem Ressentiment Ausdruck zu verleihen.
Dieses Ressentiment kleidet sich in Halbbildung, die mit Zahlen und Paragrafen nachzuweisen vorgibt, dass Israel einen “völkerrechtswidrigen Angriffskrieg” führe, gegen die Genfer Konvention verstoße, absichtlich UN-Beobachtungsposten bombardiere, und Giftgas, radioaktive Kampfmittel und Streubomben gegen die libanesische Zivilbevölkerung einsetze. Als Quellen gelten dabei die islamische Propagandamaschinerie wie UN-Resolutionen, die ohnehin von der Prämisse ausgehen, dass gerade die Gründung Israels einer der “barbarischen Akte” sei, gegen die diese Organisation offiziell ins Leben gerufen wurde. Aus (für einen Krieg) moderaten feindlichen Opferzahlen wird in der Projektion der Antisemiten ein Vernichtungsfeldzug gegen das palästinensische und libanesische ‘Volk’. Dem Mob auf der Straße wird dabei kräftig sekundiert von der internationalen Presse, die oft etwas disziplinierter daherkommt, deren Ratschläge aber auf das Selbe hinauslaufen: Appeasement und Duldung von Terror und Antisemitismus.
Nicht weniger als 75% der Bundesbürger halten einer Forsa-Umfrage zufolge das Vorgehen der israelischen Armee im Libanon für “unangemessen”. “Angemessen” wäre für diesen Teil der deutschen Öffentlichkeit, so steht zu vermuten, das tatenlose Zuschauen der Israelis bei den Vorbereitungen zu ihrer eigenen Vernichtung. Seit dem Abzug der IDF aus dem Südlibanon im Jahre 2000 sind dort über 10000 Mittelstreckenraketen stationiert worden, deren Einsatzziel von der Hisbollah nur als ein einziges definiert wird: antisemitischer Massenmord. Massenmord ist integraler Bestandteil der Ideologie der Hisbollah: Israel sei ein “tyrannisches, krebsartiges Gebilde”, so Hassan Nasrallah, Generalsekretär der Mordbande, das seinen “tyrannischen Charakter unter dem Deckmantel der modernen Zivilisation” verberge und deshalb ausgelöscht werden müsse. Diesen Wahn verbreitet die Hisbollah seit dem Abzug israelischer Truppen ungehindert, die UN-Truppen in der Region kooperieren oder lassen sich bestechen, während der Iran seinen Einfluss bis in den Gazastreifen ausdehnt, immer bessere Waffen spendet und immer mehr Terroristen ausbildet.
Mit diesem Vorsatz in Kombination mit antiwestlicher Rhetorik gewinnt die Hisbollah immerhin bis dato 87% Unterstützung bei den Libanesen, eine Massenbasis also, die jede in Israel explodierende Katjuscha-Rakete und jedes Selbstmordattentat für einen Schritt in die richtige Richtung hält. So umgeben von Feinden sind die momentanen Militäroperationen das mindeste, dessen es bedarf, um das Weiterbestehen des jüdischen Staates als Zufluchtstätte aller von Antisemitismus bedrohten zu sichern: Die Israel Defense Forces tragen die Aufgabe, das Angriffspotential der Hisbollah zu minimieren, ihre Infrastruktur zu zerschlagen und sie aus der Reichweite israelischer Städte zu verdrängen, eine Aufgabe, der eigentlich die nachkommen sollten, die jetzt von anderen Optionen und Dialog fabulieren. Die Entwaffnung der Hisbollah liegt mithin auch im Interesse des Teiles der libanesischen Bevölkerung, der kein Interesse hat an einer total werdenden Herrschaft der Hisbollah, an einem islamischen Gottesstaat, der Einführung der Scharia, unmittelbarem Zwang islamischer Banden und damit dem vollständigen Verschwinden individueller Freiheit und rechtsstaatlicher Gewähr selbiger. Die IDF wird dabei am allermeisten von den diplomatischen Stolpersteinen behindert, die ihr die wohlmeinenden, zivilisierten Staaten zugunsten der Barbarei in den Weg legen.
In einer Welt, die Antisemitismus stets aufs Neue hervorbringt, und in einer Region, in der er sich am mörderischsten äußert, gibt es keinen dritten Weg für Israel in diesem Konflikt, der sich auf Völkerrecht, UNO-Beobachter oder Kompromisse mit Antisemiten stützen würde. “Die Frage, wer Angreifer und wer Angegriffener ist, lässt sich in dieser Region oft nur schwer beantworten. Hier gibt es selten die eine Wahrheit”, schreibt Martin Klingst auf der Titelseite der Zeit und versucht im Folgenden, beide Seiten irgendwie zu verstehen, nicht ohne zu sagen, was Israel nicht darf. Wer Israel und seine Feinde auf eine Stufe stellt, weiß zwischen Zivilisation und totalitärer Herrschaft nicht zu unterscheiden. Wer auf den perversen Gedanken verfällt, Israel zu nötigen, mit Hamas und Hisbollah ‘Frieden’ zu schließen, folgt der Logik des Antisemitismus. Dies wäre in der Tat “ein Frieden, allen Frieden zu enden”.(Evelyn Gordon)

Alle,
für die das Existenzrecht Israels keine Floskel in der Sonntagsrede ist, die man am Werktag kalt lächelnd verrät;

die auch dann solidarisch mit dem jüdischen Staat sind, wenn er sich militärisch gegen eine Welt von Feinden wehrt;

die wissen, dass jede Kritik am Antisemitismus sich gerade im Krieg an der Seite Israels und gegen seine Todfeinde bewähren muss;

sind aufgerufen, sich am Samstag dem 12.8. um 15.00 an der Augustinertreppe an einer Kundgebung für Israel zu beteiligen!

Israelsolidarisches Bündnis Marburg Juli 2006
Quelle: http://acr.blogsport.de/?p=13

 
 
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